#6 Stammesreise nach San Juan, Kusuimi und Shinguito - Ethnie Wampis
- lethim96
- 28. Mai 2024
- 5 Min. Lesezeit
Station 1: San Juan del Morona
Christian Konrad und Ich sind am 8. April um 8:00 Uhr mit der SAM vier Stunden Richtung Rio Morona geflogen. Ziel war es, in drei Dörfern, die am Rio Morona liegen, zu reparieren und die Leute in der Gemeinde zu unterstützen.
In San Juan haben uns die Leute schon freudig erwartet. Nach dem ausladen durften wir im Haus von Pastor Timoteo unser Lager aufschlagen. Am Nachmittag haben wir uns dann noch kurz das Dorf angeschaut, die Quelle und den Dorfladen gesucht.
Das Internet im Dorf ermöglichte uns den Kontakt zur Base.
Am nächsten Tag haben wir dann mit der Arbeit begonnen. Wir haben den alten Mechanismus vom Brunnen abgebaut, danach die alten Pfosten aus dem Betonboden herausgespitzt und das Innenleben des Brunnens herausgenommen. Die Rohre wurden gereinigt und der Pumpzylinder repariert. Am Abend gab es dann einen zwar kleinen aber schönen Gottesdienst. Viele Leute in der Comunidad waren mal Christen, wollen aber im Moment nicht viel mit Gott zu tun haben. Sie gehen leider ihre eigene Wege und verlassen die Gemeinde und auch so die Gemeinschaft mit Gott.
Den darauffolgenden Tag haben wir dann den neuen Brunnenmechanismus zusammengebaut und die neuen Pfosten einbetoniert. Ausserdem halfen wir den ¨Hermanos¨ auch beim Blätter falten für das neue Brunnendach.
Eine Gebetserhöhrung erlebten wir auch an diesen Tag: Da es in San Juan sehr schwierig ist, Benzin zu bekommen, reisen die Indigenen oft über die Landesgrenze ins Nachbarland Ecuador, um dort Benzin zu kaufen. Nach einer etwa zweistündigen Bootsfahrt kehren sie oft enttäuscht nach Peru zurück: an Ausländer wird nicht so gern Benzin verkauft. Gott schickte am Mittwoch einen ´Comerciante` nach San Juan, der Benzin verkaufte, so konnten wir im eigenen Dorf das Benzin kaufen, das wir für die Weiterfahrt benötigten und der Pastor Timoteo brauchte nicht extra nach Ecuador reisen. An diesen Tag durfte ich auch noch für eine kranke Person im Rollstuhl beten und einige Worte mit ihm reden. Das war ein schöner Moment.
Station 2: Kusuimi
Am Donnerstag sind wir dann mit dem Boot den Fluss runtergefahren Richtung Kusuimi. Die Bootsfahrt verlief sehr ruhig. Wir kamen noch an einem Militärstützpunkt vorbei wo wir uns ausweisen mussten. Um 13:30 sind wir dann in Kusuimi angekommen. Nach einer Absprache mit dem ¨Apu¨ (Dorfchef) wurden wir bereitwillig aufgenommen und schlugen unser Lager auf. Um 16:00 haben wir dann noch den alten Mechanismus abgebaut und angefangen, die Pfosten auszuspitzen. An diesem Tag sind wir früh schlafen gegangen, weil wir von der Reise völlig k.o. waren.
Freitag haben wir dann auch das Innenleben des Brunnens herausgenommen. Wir haben die Rohre gereinigt, den Zylinder und Kolben kontrolliert ob sie noch gut sind und funktionieren. Es war alles gut. Danach haben wir mit dem ausspitzen der Pfosten weitergemacht. Um 12:00 ist das Wasserflugzeug gekommen und hat Christian abgeholt und nach Cashibo gebracht. Aus Cashibo haben sie Geisen Pezo mitgebracht, der eine weitere Woche mit mir unterwegs sein würde. Wir haben am Nachmittag dann den neuen Mechanismus zusammengebaut und die neuen Pfosten frisch einbetoniert. Am Abend hatten wir noch gute Gespräche mit Pastor Genaro und einige anderen Leute.
Um den beton trocknen zu lassen haben wir am Samstag mit Isaak, einem der jungen Wampis in den Wald gegangen. Nach etwa eineinhalb Stunden haben wir eine schöne Palme gefunden, die Isaak dann umgehauen hat. Aus dem Palmherz (Palmito oder Chonta) haben wir Salat mit Zitrone gemacht und gegessen. Danach sind wir weitergegangen und haben noch nach Suris ( Larven einer Art Palmkäfer) gesucht. Diese sind in der Comunidades eine Delikatesse und so habe auch ich welche roh gegessen. Das war für die Indigenen natürlich sehr lustig wenn ein "Gringo" Suri isst. Isaak und seine Frau waren mal Christen und auch Gemeindemitglieder. Sie sind jedoch nicht mehr als Christen aktiv und gehen auch nicht zur Kirche. Wir haben mit ihnen viel geredet und konnten sie ermutigen, wieder zum Glauben und zur Kirche zurückzukehren. Wir hoffen und beten, dass der Same Gottes in ihren Herzen wieder wachsen kann.
Am Sonntag hatten wir dann Vormittags Gottesdienst. Geisen hat aus 2. Korinther 5, 17 eine wunderbare Predigt gebracht und den alten und neuen Brunnen als Beispiel benutzt. Während dem Verlauf des Tages gab es viele Fussballspiele und zum Mittagsessen waren wir beim Apu Jeconias eingeladen. Auch er hat uns sein Zeugnis erzählt wie er zum Glauben gefunden hat. Seine Frau war lange Zeit sehr krank und er suchte Hilfe bei "Curanderos" (Schamanen) Er hat dadurch ungefähr 20.000 Soles (etwa 40.000.000 PYG) ausgegeben, weil er wollte das sie seine Frau heilen. Als er nicht mehr weiter wusste, hat er gemeinsam mit seiner ganzen Familie, sein Leben Jesus anvertraut. Seine Frau ging es danach besser und wurde von Tag zu Tag stärker. Sein Zeugnis ist überwältigend und wird noch viele Leute zum Segen sein. Am Abend habe ich noch eine Predigt gebracht aus Matthäus 13, 1-23. Wir durften auch noch speziell für Dimas (einen jungen Wampis Mann) beten. Er will Gott näher kennen lernen und gesund werden, da er einige Schmerzen hatte die ihn beim arbeiten hindern.
Am Montag war unser letzter Tag in Kusuimi. Der Brunnen durfte wieder benutzt werden. Alles funktionierte wieder einwandfrei. Am Abend gab es dann noch einen letzten Gottesdienst.
Station 3: Shinguito
Am Dienstag haben wir dann nach dem Frühstück unsere Sachen zusammengepackt, uns vom Pastor Genaro und den anderen Leuten verabschiedet und sind dann mit dem Boot Richtung Shinguito gefahren. Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Wir haben den Pastor aufgesucht und gemeinsam Mittag gegessen. Bei dem Brunnen in Shinguito haben wir nur kurz den Hebel ausgewechselt. Am Nachmittag um 4 gab es dann einen Gottesdienst. Die Gemeinde hat nur 3 Glieder. Pastor Juan hat uns erzählt, dass es früher 39 waren. Es war eine schöne Gemeinschaft, auch wenn wenig Leute zugegen waren. Wir haben sie ermutigt, dass der Glaube an Jesus sich lohnt und dass wir auch unsere Mitmenschen so lieben sollen, dass man Jesus in unserem Leben erkennt.
Am Mittwoch haben wir dann unsere Sachen gepackt und auf das Wasserflugzeug gewartet. Um 14:30 kamen wir dann in Cashibo an. Wir sind Gott dankbar für die Bewahrung auf der Reise und die vielen neuen Eindrücke und Erlebnisse.
Gebetsanliegen:
Betet für Pastor Timoteo, seine Familie und seine Gemeinde in San Juan
Betet für Pastor Genaro, seine Familie und seine Gemeinde in Kusuimi
Betet für Pastor Juan, seine Familie und seine Gemeinde in Shinguito
Betet für Isaak und seine Frau, dass sie wieder zu Jesus finden
Betet für Dimas und seine Frau, das sie den Weg mit Jesus finden und sich leiten lassen von ihm.
Dank für Bewahrung auf den Reisen mit Flugzeug und Boot
Dank für Gesundheit aud der Reise
Dank für die Gespräche die wir in den verschiedenen Comunidades hatten
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